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Rassehund, Kreuzung oder Mischling
Rassehunde, Mischlinge und Kreuzungen haben alle ihre Vor- und Nachteile. Wie du dich letztlich entscheidest, hängt den Voraussetzungen ab, die du an deinen zukünftigen Hund stellst. Demnach solltest du dir im ersten Schritt darüber klar werden, was für einen Hund du dir anschaffen möchtest. Was du bei deiner Entscheidung beachten solltest, kannst du in dem Beitrag Rassewahl noch einmal nachlesen. Welcher Hund zu welcher Kategorie gehört, wird anhand der Abstammung und dem Zweck der Züchtung entschieden. Um einen Rassehund handelt es sich, sobald beide Elterntiere einer und derselben anerkannten Rasse angehören. Ob eine Hunderasse anerkannt ist, entscheidet die FCI. Die meisten Züchter stellen dir für einen solchen Hund auch einen Stammbaum aus, damit du nachvollziehen kannst, welche Abstammung dein Hund hat. Stammt dein Hund von zwei Rassehunden verschiedener Rassen ab, die zudem bewusst so gekreuzt wurden, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen, so handelt es sich um eine Kreuzung. Aus einer unbewussten Kombination zweier Rassen oder bereits zweier Mischlingen, entstehen wiederum Mischlinge.
Vorteile von Rassehunden
Jede dieser Varianten bringt Vor- und Nachteile mit sich. Vorteil eines Rassehundes ist unter anderem die Planbarkeit. Dabei kannst du sehr gut abschätzen, welches Wesen, Verhalten oder Charaktereigenschaften dein Hund im Laufe seines Lebens entwickeln wird. Zusätzlich steht auch fest, in welchem Größenrahmen sich dein Hund im ausgewachsenen Zustand befindet. Bei einer Kreuzung oder einer Mischung kann man die End-Größe der Welpen anhand der Elterntiere oder anhand der Größe der Pfoten im Vergleich zur aktuellen Körpergröße abschätzen. Wirken die Pfoten demnach wesentlich größer und unpassend zur aktuellen Hundegröße, so kann man sich ungefähr vorstellen, wie groß der Hund sein muss, bis er „in seine Pfoten passt“. Also kannst du dir eine ungefähre Größe auch bei einem nicht reinrassigen Hund vorstellen, musst aber immer mit Überraschungen rechnen.
Nachteile von Rassehunden
Gleichzeitig bringt ein Rassehund aber auch Nachteile mit sich. Jahrzehnte lang haben Züchter innerhalb der Rasse häufig mit bestimmten Tieren gezüchtet, um ein gewisses Zuchtziel zu erreichen. Dabei kommt es auch gelegentlich zu Inzucht, oder zur Zucht mit genetisch sehr ähnlichen Tieren. Das kann auch zu „Mutationen“ oder krankhaften Veränderungen der Tiere führen, sowohl körperlich als auch psychisch. Mitunter deshalb sind die Rassen heutzutage nicht mehr so robust wie früher. Entscheidest du dich für einen Rassehund, hat dein Hund zum Beispiel ein höheres Risiko an rassespezifischen Krankheiten zu erkranken. Diese sind von Rasse zu Rasse unterschiedlich und je nachdem mehr oder weniger dramatisch. Da dieses Phänomen bei bestimmten Rassen gehäuft auftritt, wie zum Beispiel dem Chihuahua und anderen kleinen Hunderassen, zählen diese zu den Rassen der sogenannten Qualzucht. Interessierst du dich trotzdem für eine dieser Rassen, solltest du ein besonderes Augenmerk auf die Abstammung des Hundes legen, sowie überlegen, ob für dich auch eine Kreuzung infrage kommt, mit dem Ziel, ein gesünderes Tier zu bekommen.
Kreuzungen und Mischlinge
Bist du ein wenig flexibler in deiner Rassewahl, aber hast dich bereits für eine bestimmte Richtung, zum Beispiel Retriever (Labrador, Golden Retriever oder ähnliche), entschieden, so kommt für dich vielleicht auch eine Mischung oder eine Kreuzung infrage.
Kreuzungen als Hybridhunde / Hybridrassen
Bei den Kreuzungen handelt es sich meist um zwei Typen: Zuerst aller erst stehen die Hybridrassen momentan ganz hoch im Kurs. Mit diesen wird versucht, mehr Rassen allergiefreundlich zu züchten. Dies wird mit der Kreuzung zwischen einem Pudel (alle Größen möglich) und einem Charakter-ähnlichen Rassehund versucht. Hierbei steht immer der Pudel im Vordergrund, da er durch seinen bestimmten Felltyp für die „Allergie Freundlichkeit“ verantwortlich ist.
Kreuzungen gegen Qualzucht
Die Zweite Art der Kreuzungen hat entweder einen gesundheitlichen oder einen charakteristischen Aspekt. Entscheidest du dich zum Beispiel für eine eher überzüchtete Rasse, wie einen Mops, so wird dir mit Rasse-freundlichen Kreuzungen ein gesünderes Tier angeboten. Demnach wird versucht, die Tiere wieder in eine vorherige Version der Rasse zurück zu züchten, um die krankhaften Veränderungen durch übermäßige Züchtung wieder rückgängig zu machen. Beim Mops wird deshalb zum Beispiel ein Parson Russel Terrier zu gezüchtet. Daraus entsteht dann ein Retromops. Dies hat den Grund, dem Mops, der durch seine stark ausgeprägten Rassemerkmale eine verkleinerte Schnauze und damit auch Nase hat und die damit zusammenhängenden Atembeschwerden, wieder eine gesündere Statur zurückzugeben und den gesundheitlichen Beschwerden der Qualzucht entgegenzuwirken. Weitere Rassen in diesem Rahmen kannst du im Beitrag Kreuzungen anschauen.
Mischlinge
Bist du sehr flexible und kannst dich deinem neuen Hund anpassen, so kann auch ein Mischling das richtige für dich sein. Es sollte dir jedoch klar sein, dass du mit einem Mischling auch ein kleines Überraschungspaket kaufst. Dies kann den Hundekauf umso spannender machen, ist aber gleichzeitig auch mit einer größeren Verantwortung verbunden. Zu Mischlingen zählt alles, was nicht in die Kategorien Rassehund oder Kreuzung zählt. Darunterfallen „Unfälle“, also Würfe verschiedener Rassen oder Mischungen, ohne ein Zuchtziel, aber auch „Wildfänge“, sprich Hunde, die ohne menschlichen Einfluss „wild“ entstanden sind. Diese kommen zu uns meist auf Rumänien oder Ungarn und landen in unseren Auffangstationen, im Tierschutz, oder im Tierheim. Diese Hunde haben aber auch einige Vorteile. Nicht ohne Grund sind 1/3 der Hunde in Deutschland Mischlinge. Sie sind im Vergleich zu den Rassehunden zum Beispiel viel robuster. Solltest du dich also für einen solchen entscheiden, kann es dir also genetische Krankheiten ersparen und generell deine Tierarztkosten senken. Oft sind die genauso freundlich wie Rassehunde, meist sogar ein wenig ausgeglichener, da ihre Charakterzüge nicht intensiviert wurden. Zudem sind sie optisch meist viel bunter als Rassehunde und sind in allen Größen vorhanden. Auch preislich sind Mischlinge deutlich günstiger in der Anschaffung als Kreuzungen und Rassehunde.